Bereits in den 1880er und 90er Jahren reifte nach und nach in Riedböhringen der Gedanke eine eigene Kapelle zu gründen, um bei festlichen Anlässen zu musizieren. Am 14. Oktober des Jahres 1896 war es dann so weit. 14 junge Männer fanden sich zusammen und hoben den Musikverein Riedböhringen aus der Taufe.
Kaum gegründet, stand der Verein mit der Anschaffung der Instrumente vor der ersten großen Herausforderung. Einige Musiker brachten ein großes Opfer und bezahlten ihr Instrument aus eigener Tasche. Eine weitere Einnahmequelle war eine genehmigte Sammlung in Gaststätten und Kaufläden.
Bild: Der Musikverein in der Gründerzeit (um 1898)
Nach intensiver Probenarbeit im Winter 1896 war es für Riedböhringen ein großer Tag als die Kapelle an Kaisers Geburtstag, am 27. Januar 1897, erstmals an die Öffentlichkeit trat. Zum Kirchgang und Zapfenstreich des Militärvereins wurde der "Wiener Schwalben Marsch" gespielt. Der Grundstein des Vereins war gelegt.
Ein Einschnitt im Vereinsgeschehen war der Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahre 1914. Von damals 19 Musikanten wurden schon bei der Mobilmachung, am 1. August 1914, sieben eingezogen. Bis zum Kriegsende 1918 ruhte die Vereinstätigkeit. Acht Musikkameraden sind gefallen. In den Nachkriegsjahren hatten die Menschen mit einer hohen Inflation zu kämpfen, was sich auch auf den Kassenstand des Musikvereins auswirkte.
1939 war der Ausbruch des zweiten Weltkrieges und die Aktivitäten des Vereins mussten erneut eingestellt werden. Bis zum Kriegsende 1945 waren acht Musikkameraden gefallen oder vermisst.
Für den Neubeginn im Jahre 1946 musste die Genehmigung der französischen Besatzungsmacht eingeholt werden. Mit der Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949 und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung normalisierte sich auch das Vereinsleben.
Bild: Der Musikverein mit der heutigen Uniform
Abschließend sei noch allen Frauen und Männer gedankt, die den Verein in den zurückliegenden Jahren in irgendeiner Form unterstützten. Besonderer Dank gilt denjenigen, die den Verein an maßgeblicher Stelle über die zwei Jahrhunderte bis heute geführt und mitgestaltet haben, sei es als Dirigent oder Vorstandsmitglied.